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In meinen Blogs und News informiere ich Sie regelmäßig zu den Themen Stress, Beziehungen, Zeitmanagement, Gesundheit und Entspannung. Ich erläutere Hintergründe, gebe Einblicke und Tipps.

Digitaler Stress – Auslöser und Folgen

Der Wecker klingelt und sogleich fällt der erste Blick auf das Smartphone – nur schnell die Nachrichten checken und schauen, ob was Wichtiges dabei ist. Am Abend sieht es ähnlich aus. Bevor das Licht ausgeschaltet wird, noch ein letzter Blick aufs Handy. Digitale Technologien haben mittlerweile einen festen Platz in unserem Alltag, beruflich und privat. Sie bringen viel Positives mit sich, haben aber auch Schattenseiten.

Shutterstock.com | Sergey Nivens

Mit den Verwandten im Ausland telefonieren, die Automatisierung einer nervigen Aufgabe oder schnell googeln, wenn das Programm auf der Arbeit nicht funktioniert, wie es sollte. Die Digitalisierung hat vieles in unserem Arbeitsalltag erleichtert. Die damit verbundenen Anforderungen und eine übermäßige Nutzung können allerdings zur psychischen Belastung werden und digitalen Stress auslösen.  

Die negativen Auswirkungen von digitalem Stress

Bereits vor der Pandemie war digitaler Stress ein Thema – Lockdowns und Homeoffice haben hier noch einmal zusätzlich Öl ins Feuer gegossen. Einige Faktoren, die den digitalen Stress seitdem in der Arbeitswelt gefördert haben, sind beispielsweise die Leistungsüberwachung. Menschen, die wissen, dass fast jeder Schritt ihrer Arbeit am PC von zuhause mittels einer Software kontrolliert wird, fühlen sich ständig überwacht und dadurch gestresst. Häufige Unterbrechungen durch hereinkommende Mails, Chats oder Anrufe führen zu einer Störung der Konzentrationsphasen. Es dauert wieder einige Zeit, um zur eigentlichen Aufgabe zurückzufinden. Dadurch entsteht der Stress, die Arbeit nicht zu schaffen, es können vermehrt Fehler entstehen und die Unzufriedenheit steigt. Ein weiterer Stressfaktor ist die Dauerpräsenz: ständige Erreichbarkeit und damit einhergehende kürzere Reaktionszeiten lösen Stress aus. Auch die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben verschwimmen immer mehr. Nach Feierabend kommt noch der Anruf des Chefs oder ein Kunde schreibt eine E-Mail, die unbedingt beantwortet werden muss. Digitaler Stress hat dabei ernstzunehmende Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Von starker emotionaler Erschöpfung über Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Verdauungsproblemen bis hin zu Schlafstörungen ist alles möglich.

Digitaler Stress ist keine Frage des Alters

Digitaler Stress trifft junge wie ältere Menschen. Bei älteren Menschen kann er entstehen, wenn sie sich zum Beispiel in der Arbeit mit immer mehr neuen Technologien und Programmen auseinandersetzen müssen und das Gefühl haben, nicht mehr hinterherzukommen. Auch Kommentare aus der Familie oder von Kollegen, die sie dazu drängen, diese oder jene App herunterzuladen oder sich endlich mit der neuen Software zu beschäftigen, lösen Stress aus. Doch auch junge Menschen, die in einer digitalen Welt aufgewachsenen sind, können vom digitalen Stress betroffen sein. Da ist das Gefühl ständig online sein zu müssen, um nichts zu verpassen oder immer und überall für jeden erreichbar zu sein. Es wird mittlerweile erwartet, dass man innerhalb kürzester Zeit auf Nachrichten reagiert oder den neuesten Social-Media-Trend auf dem Schirm hat. Digitaler Stress ist somit keine Frage des Alters, sondern kann jeden treffen.

Wenn der Stress nach der Arbeit weitergeht

Insbesondere in der Arbeitswelt spielt der digitale Stress zunehmend eine große Rolle – doch auch im Privatleben kann er zuschlagen. Fragen Sie sich einmal ganz ehrlich, wann Sie zuletzt einen kompletten Tag offline waren? Und wie Sie sich dabei gefühlt haben. Viele Menschen schaffen das gar nicht mehr. Spätestens nach ein paar Stunden kommt der Drang, das Smartphone zu entsperren oder zumindest einmal kurz Online zu gehen, um zu sehen, was heute so los war. Teilweise haben wir verlernt, was wir denn machen sollen, wenn wir mal nicht am Smartphone sind. Wir beschäftigen uns zwar kurzzeitig mit anderen Dingen wie z. B. Sport oder kochen. Doch meist schon in der Umkleide im Fitnessstudio oder beim Essen fällt der Blick wieder aufs Display. Viele jungen Menschen können noch nicht einmal einen kompletten Film schauen, ohne mehrere Male das Smartphone in die Hand zu nehmen. Das alles fördert den digitalen Stress noch weiter.

Im Dopaminrausch

Ein Punkt, warum wir immer wieder zum Smartphone greifen, ist Dopamin. Dieser Botenstoff im Gehirn ist für uns lebensnotwendig. Er wird immer dann ausgeschüttet, wenn wir etwas Gutes und Aufregendes erlebt haben. Produzieren wir aber zu viel davon, gleicht der Körper das mit einem emotionalen Tief aus. Wir fühlen uns schlecht. Waren wir zum Beispiel stundenlang mit einer App beschäftigt, haben ein YouTube Video nach dem anderen angeschaut, dann geht es uns danach meist nicht besser, sondern wir fühlen uns ausgelaugt und gestresst. Anstatt, dass wir diese unangenehmen Gefühle aber kurzzeitig aushalten, damit das System wieder ins Gleichgewicht findet, schütten wir in der heutigen Zeit noch mehr Dopamin drauf, indem wir wieder zum Smartphone greifen. Das liegt daran, dass wir heute immer und überall Dopamin zur Verfügung haben – in Form von Social Media, Games oder Online-Shopping. Die vielen äußeren Reize der digitalen Welt lassen uns abstumpfen und wir wissen gar nicht mehr, wie wir damit umgehen sollen, wenn wir einmal nichts zu tun haben. Das kann zu großem Stress mit Folgen für unsere körperliche und psychische Gesundheit führen. Es hilft uns, wenn wir damit anfangen, neue Strukturen in unserem Leben aufzubauen und uns feste Zeiten einplanen, in denen wir offline sind und somit dem digitalen Stress entgegenwirken.

Wenn auch Sie unter digitalem Stress leiden, dann unterstütze ich Sie gerne dabei, neue Strukturen zu entwickeln, die Ihnen helfen, dagegen anzugehen. Lassen Sie uns dazu gerne sprechen.