Mit mentaler Stärke dem Stress entgegenwirken

Stress gehört heute zu unserem normalen Alltag – ob im Beruf, der Schule, zuhause und sogar in der Freizeit. Das moderne Leben, das insbesondere durch die letzten beiden Jahre der Pandemie aus den Fugen geraten ist, setzt viele Menschen enorm unter Druck. Ich selbst weiß, wie sich das anfühlt, und habe durch Dauerstress sogar ein Burnout erlitten. In diesem Blog möchte ich zeigen, wie es gelingt, Stresssituationen mit mentaler Stärke besser zu meistern.

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Werfen wir zunächst einen Blick darauf, was Stress überhaupt ist. Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Herausforderungen und ungewohnte Situationen. Für unsere Vorfahren war es überlebenswichtig, dass der Körper sich in Stresssituationen auf den Kampf oder die Flucht vorbereitet. Puls und Blutdruck steigen, die Sinne schärfen sich und die Muskeln spannen sich an, zudem werden Stresshormone ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass wir blitzschnell reagieren können. Stress wird durch innere und äußere Reize hervorgerufen und hilft uns, zur Höchstform aufzulaufen. Das Problem in unserer heutigen Welt ist, dass unser Körper nur noch in den seltensten Fällen mit Kampf oder Flucht reagieren muss, insbesondere nicht im Job oder bei der Familie. Das Ventil, um den Druck, der durch Stress entsteht, abzubauen, fehlt und der Körper ist so in einem dauerhaften Alarmzustand, der schwerwiegende Folgen wie organische Erkrankungen oder ein Burnout haben kann.

Wodurch entsteht Stress?

Es gibt viele Faktoren, die heute zum Stress beitragen. Im Allgemeinen entsteht er durch die negativen Folgen bei Überforderung. Diese äußern sich zum Beispiel durch den Druck, der am Arbeitsplatz entsteht – es müssen immer mehr und komplexere Aufgaben in kürzerer Zeit erledigt werden, hinzu kommen vielleicht noch Konflikte mit den Kollegen oder unzufriedene Kunden. Die ständige Erreichbarkeit und die Erwartungshaltung, immer sofort auf alles reagieren zu müssen, tragen ebenfalls zum Dauerstress bei. Neben der beruflichen Belastung sind es auch private Probleme, die Stress auslösen. Das können Auseinandersetzungen in der Familie, finanzielle Sorgen oder belastende Situationen wie Trauer oder schwere Krankheiten im nahen Umfeld sein. Doch auch permanente Unterforderung führt zu Stress. (Mehr zum Thema in meinem Blog „Boreout – warum Unterforderung krank macht“).

Dauerstress macht krank

Kein Mensch schafft es, völlig stressfrei durchs Leben zu gehen. Körper und Geist brauchen auch ein gewisses Maß an Stress, um Höchstleistung zu erbringen. Aber zu viel negativer und vor allem dauerhafter Stress macht krank. Das bedingt ernsthafte körperlichen Erkrankungen und kann auch, wie in meinem Fall, zum Burnout führen. Wichtig ist es, die richtige Balance zu finden und mentale Stärke aufzubauen, um den Stress abzubauen. Menschen, die unter ständigem Stress und Druck stehen, haben meist auch negative Gedanken, die ihr Leben dauerhaft bestimmen. Sie vergessen die schönen Seiten zu sehen, haben verlernt sich zu entspannen und sehen in jeder Herausforderung ein schier unüberwindbares Hindernis. Wer seine mentale Stärke trainiert, schafft es aus dieser Spirale auszubrechen und neue Freude und Energie zu gewinnen.

Die mentale Stärke trainieren

Unabhängig davon, wie glücklich und zufrieden wir sind, werden immer wieder Hindernisse, Probleme oder Rückschläge auftauchen. Der entscheidende Faktor ist, wie wir damit umgehen. Dafür ist es wichtig unsere mentale Stärke zu trainieren – folgende fünf Punkte helfen dabei.

1. Sich den Ängsten stellen
Mentale Stärke bedeutet nicht, vor nichts Angst zu haben, sondern sich den Ängsten bewusst zu stellen. Das hat den positiven Effekt, dass diese in Stresssituationen nicht mehr alles dominieren und das weitere Handeln blockieren. Eng verbunden mit den eigenen Ängsten sind auch die Schwächen, die wir haben. Die meisten geben das nur ungern zu, doch jeder hat Schwächen und es ist hilfreich, dies auch zuzugeben. Dadurch wird einer Situation der Druck genommen und außerdem sind Menschen, die Schwächen zeigen, nahbarer und echter als solche, die um jeden Preis in allem perfekt sein wollen. Anstatt also zu versuchen, Sorgen, Ängste und Zweifel zu verdrängen, sollten Sie sich mit diesen auseinandersetzen und bewusst daran arbeiten.

2. Raus aus der Komfortzone
Ein häufiger Grund, warum wir mit uns selbst unzufrieden sind und unter Stress stehen, ist, dass wir eine ganz andere Person sind als die, die wir eigentlich sein wollen. Doch bei genauerer Betrachtung ist der Mensch, der wir sein wollen keiner, der sich ständig in der Komfortzone aufhält. Nein, dieser Mensch trifft auch unangenehme Entscheidungen, stellt sich unbequemen Situationen und wächst an Herausforderungen. Mentales Training funktioniert am besten außerhalb unserer bequemen Komfortzone. Dinge, die uns herausfordern und im ersten Moment vielleicht sogar angsteinflößend sind, machen uns am Ende stärker. Im Leben suchen wir häufig nach Abkürzungen, nach Tricks oder geheimen Methoden, die es uns leichter machen. Doch ebenso wenig wie Abnehmen ohne Ernährungsumstellung oder Sport gelingt, können wir auch in der Komfortzone keine mentale Stärke gewinnen. Wer etwas erreichen möchte, muss dafür auch etwas tun. Das können anfangs auch kleine Dinge sein, wie eine halbe Stunde früher aufstehen, um zu meditieren oder Sport zu machen oder ein Buch zu lesen, anstatt fernzusehen. Aber es muss getan werden – und zwar regelmäßig.

3. Ruhe und innere Motivation
Steht eine extreme Situation bevor, die Sie mental belastet, dann gilt es, Ruhe zu bewahren. Das ist leichter gesagt als getan, doch es heißt nicht umsonst „in der Ruhe liegt die Kraft“. Wer bei Stress in Panik verfällt, wird das Problem nicht lösen. Wissen Sie, dass eine solche Situation bevorsteht, dann versuchen Sie innere Ruhe zu finden, meditieren Sie zum Beispiel oder machen Sie einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft, bei dem Sie sich mit anderen Gedanken beschäftigen. Apropos Gedanken, diese sind ein starkes Werkzeug, wenn es darum geht, in ungewohnten Stresssituationen zu reagieren. Mental starke Menschen verfügen über ein starkes und positiv ausgeprägtes Mindset. Anstatt sich das Schlimmste auszumalen, sollten Sie das nächste Mal überlegen, was passiert, wenn Sie am Ziel ankommen. Erinnern Sie sich an Situationen, die Sie bereits erfolgreich gemeistert haben und nutzen Sie diese Glücksgefühle als Motivation für die nächste Herausforderung.

4. Tagebuch führen
Das Aufschreiben der Gedanken kann wahre Wunder bewirken. Beim erneuten Auseinandersetzen mit den Geschehnissen des Tages, eröffnen sich manchmal neue Perspektiven und es tauchen Lösungen auf, die bis dato ungesehen blieben. Eine Methode, um die mentale Stärke zu fördern, ist das Führen eines Erfolgstagebuchs. In diesem werden nur die Erfolge des Tages niedergeschrieben z. B., wenn Sie es geschafft haben, heute früher aufzustehen, Sie meditiert oder Sport gemacht haben, sie das Problem eines Kunden gelöst haben usw. Durch das Aufschreiben werden die positiven Situationen und die Gefühle dahinter noch einmal bestärkt und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wächst.

5. „Partner in Crime“
Wenn es Ihnen schwerfällt, Stress abzubauen, sich Ihren Ängsten zu stellen oder Sie nicht recht wissen, wo Sie anfangen sollen, dann hilft ein „Partner in Crime“. Das kann ein enger Vertrauter sein oder auch ein Coach. Ein ausgebildeter Coach kann Ihnen dabei helfen, mit Struktur und Methoden Stress abzubauen und ein neues, mental stärkeres Leben aufzubauen.

Fazit

Mentale Stärke lässt sich trainieren, doch dafür muss auch etwas getan werden. Das Handeln ist der entscheidende Unterschied, denn die bloße Intention und der Gedanke: „Ja, eines Tages mache ich das“ reichen nicht aus.

Wollen Sie Ihre mentale Stärke trainieren und lernen, besser mit Stress umzugehen, dann lassen Sie uns gerne miteinander sprechen.