Mindset – was ist das eigentlich?

Vor ein paar Jahren wusste ich selbst noch gar nicht, was überhaupt mit dem Begriff Mindset gemeint ist. Immer häufiger wurde ich damit konfrontiert und habe mich daraufhin intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt. Gerade zu Jahresbeginn reden viele davon, ihr Mindset neu auszurichten oder davon, dass sie ein positiveres Mindset wollen. Doch was steckt eigentlich genau hinter dem Mindset?

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Denkweise, Einstellung, Haltung, Mentalität – das sind die geängstigten Bezeichnungen mit denen Mindset im Deutschen wiedergegeben werden kann. Sprechen wir davon, ein bestimmtes Mindset zu haben, beziehen wir uns häufig auf die innere Einstellung zu einem bestimmten Thema. Das heißt, entweder haben wir ein positives oder negatives Mindset. Banal gesagt: Rennen wir den ganzen Tag herum und beschweren uns über unser Leben, haben wir ein negatives Mindset, sagen wir hingegen wie schön und wunderbar unser Leben ist, haben wir allgemein ein positives Mindset. Ganz so einfach ist es leider nicht, denn unser Leben ist bestimmt von unterschiedlichsten Einflüssen, Veränderungen und Situationen, in denen wir unterschiedliche Mindsets haben.

Das eigene Mindset kennen

Wie wir zu bestimmten Themen eingestellt sind oder in Situationen handeln, denken und fühlen ist oftmals geprägt von unseren Erfahrungen. Dazu gehören gute, die uns in gewissen Bereichen bestärken, ebenso dazu wie schlechte, die dazu führen, dass wir uns manches nicht zutrauen. Hatten wir beispielsweise in der Schule oder später in der Ausbildung oder im Studium, Probleme damit Referate zu halten und vor anderen zu sprechen, wirkt sich das zwar nicht unmittelbar auf unsere Einstellung zum Leben allgemein aus aber kann doch zu einem schlechten Mindset über uns selbst beitragen. Das führt dazu, dass wir denken, wir sind nicht gut genug oder das, was wir in diesem Bereich machen, ist nicht ausreichend. Die gute Nachricht: An diesem negativen Mindset über uns selbst können wir arbeiten und es verbessern. Doch werfen wir zunächst noch einen Blick auf die Arbeit von Motivationspsychologin Carol Dwerk, die sich seit langem mit dem Thema Mindset beschäftigt. Ihrer Theorie zufolge gibt es zwei Arten von Mindset: Das Fixed Mindset und das Growth Mindset, die auch als starres oder dynamisches Mindset betitelt werden.

Starres oder dynamisches Mindset?

Menschen mit einem starren Mindset sind, gemäß der Psychologin, der Meinung, dass ihre Talente gegeben und festgeschrieben sind. Sie lassen sich nicht ändern. Scheitern diese Menschen an einer Aufgabe, so schieben sie es oft darauf, dass ihnen die Begabung dafür fehlt. Im Gegensatz dazu stehen Menschen mit einem Growth oder dynamischen Mindset, die sich sicher sind, dass sie sich in jedem Bereich weiterentwickeln und verbessern können. Je nachdem, welches Mindset wir mitbringen, hat es Auswirkungen auf unser Leben. Wer Aufgaben dynamisch und positiv angeht, fühlt sich weniger gestresst und hat mehr Energie. Zudem wird ein solcher Mensch auch nicht zu sehr von Rückschlägen aus der Bahn geworfen. Wer hingegen ein negatives oder starres Mindset hat, lässt sich durch dieses oftmals aufhalten, gewisse Dinge zu verbessern oder überhaupt anzugehen, sei es im eigenen Unternehmen, im Job, in einer Führungsposition oder im privaten Bereich. Unser Mindset beeinflusst ebenfalls unser Umfeld. Hand aufs Herz mit welchen Personen umgeben Sie sich lieber – mit solchen, die negativ eingestellt sind oder positiv?

Am Mindset arbeiten

Das eigene Mindset zu verändern ist ein Prozess, der nicht über Nacht funktioniert. Aber wie wäre es, wenn Sie es sich für das Jahr 2022 zum Ziel setzen, Ihr Mindset positiv zu schärfen? Einige Tipps hierzu sind:

  1. Herausforderungen annehmen: Kommt im Beruf oder anderweitig eine neue Aufgabe auf Sie zu, die schwierig erscheint oder in einem Bereich liegt, in dem Sie noch keine Erfahrung haben, dann nehmen Sie diese an. Auch wenn es anfänglich mühevoll ist, werden Sie Schritt für Schritt besser und schärfen somit Ihr positives Mindset.
  2. Umdenken. Anstatt zu denken: „Ich bin schlecht, wenn es darum geht, mit Zahlen umzugehen“, denken Sie ab sofort lieber: „Bisher war ich schlecht, wenn es um Zahlen geht.” Das ist ein einfaches Beispiel dafür, von einem statischen in ein dynamisches Mindset zu kommen. Natürlich wird die Aufgabe dadurch nicht leichter, aber Sie werden sie besser und motivierter angehen und lösen können.
  3. Spaß haben: Wir müssen uns bewusst machen, dass wir uns immer verbessern können, ganz egal in welchem Gebiet oder wie alt wir sind. Weiterentwicklung soll Spaß machen und Fehler sowie Probleme bringen uns ebenso weiter, wie Erfolge.

Wenn auch Sie das neue Jahr nutzen möchten, um Ihr Mindset positiv zu schärfen und dabei Unterstützung brauchen, dann lassen Sie uns gemeinsam sprechen.