Depressionen erkennen und handeln

Mario Wilke spricht offen über das Thema Depressionen und Burnout und zeigt auf, warum Handlungsbedarf besteht.

Jeder Mensch durchlaufe in seinem Leben Phasen der Niedergeschlagenheit, sei es aufgrund privater Schicksalsschläge oder beruflicher Tiefs. Sie sind ebenso normal wie Glücksphasen, bergen aber auch die Gefahr einer Depression. „Depressionen sind schwere seelische Erkrankungen, die unabhängig von Alter, Geschlecht oder gesellschaftlicher Stellung auftreten können“, erläutert Mario Wilke. Häufig äußerten sie sich in tiefer Niedergeschlagenheit, Interessenverlust, Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit, Selbstzweifeln und weiteren negativen Symptomen. Die Ursachen für eine Depression seinen unterschiedlich und zum Beispiel auf eine seelische Verletzung, Stress oder genetische Veranlagung zurückzuführen.

Eine Form, die Winterdepression, erklärt Mario Wilke näher: „In der dunklen Jahreszeit, in der mitunter über Wochen die Sonne nicht richtig scheint und eisige Kälte herrscht, erleben viele Menschen eine Phase der Depression.“ Diese Art der Depression verschwinde häufig nach einigen Wochen und ohne medizinische oder therapeutische Behandlung wieder. Dennoch sei bei jeder Phase der Niedergeschlagenheit Vorsicht geboten, denn der Prozess zu einer chronischen Depression verlaufe oft schleichend und unbemerkt. „Depressionen können einmalig bleiben oder auch regelmäßig wiederkehren und über längere Zeit anhalten. In Extremfällen entwickelt sich eine chronische Depression, die leider als unheilbar diagnostiziert werden kann“, gibt Mario Wilke zu bedenken.

Grundsätzlich gelte, dass niemand vor Depressionen gefeit ist, wie auch Mario Wilke betont: „Ob Managerin oder Hausfrau, Selbstständiger oder Angestellter, Depressionen können jeden treffen. Insbesondere junge Menschen und solche, die täglich unter großem Druck stehen, erkranken häufig an Depressionen.“ Im Job äußere sich das meist in einem Burnout. Mario Wilke hat selbst einen solchen erlebt und berichtet aus seiner Erfahrung: „Früher hatte ich Burnout noch als Modeerscheinung abgetan. Wer jedoch selbst erlebt, wie es ist, einen solchen zu haben, dem wird schnell bewusst, dass es ernst ist.“ Oftmals fällt es gerade Männern schwer, zuzugeben, dass sie an einer Depression oder einem Burnout leiden, weshalb Statistiken aufweisen, dass etwa doppelte so viele Frauen darunter leiden. „Das liegt zum Teil daran, dass es Frauen leichter fällt, zuzugeben, dass sie unter Depressionen oder Burnout leiden. Zudem haben Frauen oft eine Mehrfachbelastung zu meistern, zum Beispiel im Beruf, in der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen“, akzentuiert Mario Wilke und führt weiter aus: „Depressionen kommen nicht über Nacht, sondern kündigen sich langsam an. Negative Gedanken entstehen und werden oftmals verdrängt, was die Situation allerdings nicht besser macht.“ Es sei in erster Linie wichtig, über Gedanken und Gefühle zu sprechen, um Depressionen vorbeugen oder rechtzeitig behandeln zu können. Aus diesem Grund rät Mario Wilke abschließend: „Sprechen Sie offen und ehrlich über ihre Gemütslage und handeln Sie, wenn Sie Veränderungen bemerken.“